Ein feuchtes, kühles Tuch auf der entzündeten Haut, die so schmerzt, dass jede Bewegung höllisch wehtut. Nächte, in denen der quälende Juckreiz stärker ist als der Schlaf. Tage, in denen lange Kleidung die zerkratzen Stellen bedeckt. Neurodermitis ist auf so vielen Ebenen eine Belastung für Betroffene. 


In diesem Artikel möchte ich dir einen Einblick in meine Erfahrungen mit dieser Hautkrankheit geben und meine Tipps für eine richtige Pflege mit dir teilen. 

Seit meiner frühen Kindheit litt ich an Neurodermitis. Als ich dann in die Pubertät kam, löste Akne die Neurodermitis ab. Der Leidensweg setzte sich fort - nur in anderer Form. 


Über viele Jahre hinweg waren meine Haut und ich nicht die besten Freunde. Doch wie du vielleicht aus meinem Buch “Das 30 Tage reine Haut Programm” weißt, habe ich durch intensive Recherche, ganzheitlicher Umstellung meines Lebensstils und der richtigen Pflege meine Beschwerden geheilt und fühle mich zu 100 Prozent wohl in meiner Haut. Und das jeden Tag. 


Was ist eigentlich Neurodermitis? 

Sind die Talgdrüsen bei Akne in einem Über-Funktionsmodus, so versagen sie bei Neurodermitis oft ihren Dienst oder sind schlicht zu schwach in ihrer Talg-Produktion. 


Talg dient dazu, die Haut zu durchfeuchten und damit ihre Schutzfunktion zu unterstützen. Ist die Haut mit Talg unterversorgt, wird sie trocken und rissig, verliert schnell Wasser und fängt an zu jucken. Durch die Trockenheit gerät der pH-Wert der Haut aus dem Gleichgewicht und ist zu basisch (alkalisch). Bei Neurodermitis liegt der pH-Wert demnach oft bei 7,4, während ein normaler, ausbalancierter pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5 liegen würde. Also leicht sauer. Und das ist auch gut so. Der  Säureschutzmantel sollte, wie es sein Name andeutet, sauer sein, um vor “schlechten Bakterien” zu schützten. 


Steigt der pH-Wert der Haut über den Idealwert hinaus in den basischen/alkalischen Bereich, ist die Haut schädlichen Faktoren wie dem Bakterium namens S. aureus, Pilzen und Umwelteinflüssen ausgesetzt. Das macht sie anfälliger für Infektionen. Und da die Schutzbarriere so schwach ist, reagiert der Körper besonders aggressiv auf jede Art von Reizung. Die Folge: Entzündungen entstehen. 


TIPPS:

Wo also ansetzen bei Neurodermitis? Am besten an der mangelnden Feuchtigkeit, denn die können wir unserer Haut ganz einfach geben. Durch die richtige Pflege zum Beispiel. Da unsere Haut nicht genügend Fett produziert, müssen wir ihr helfen. Das bedeutet: cremen, cremen, cremen. Aber nicht einfach wild drauflos, sondern mit der richtigen Pflege. 

  • Für das Gesicht benutze ich den Bakterienbalsam von Hautliebe, weil er das Wachstum der guten Bakterien auf der Haut unterstützt und sie außerdem ausreichend mit Fett unterstützt. Die probiotische Creme mit einem Milchsäurebakterienextrakt hilft zudem dabei, die Hautflora wiederherzustellen und zu regulieren. 
  • Für den Körper empfehle ich die “Aveeno Dermexa Daily Emollient Creme”
  • Für die Hände kann ich dir “Excipial Protect” ans Herz legen. 

Damit die Creme auf der Haut aber nicht einfach nur einzieht, sondern die Haut tiefgehend versorgt und beruhigt, empfehle ich, die eingecremten Stellen danach in einen feuchten Verband zu hüllen. 

Lege dafür ein Stück Baumwolltuch (altes Kleidungsstück, Kopfkissenbezug) kurz in Wasser, damit es gut durchfeuchtet ist, wickele es um die eingecremte Stelle deiner Haut, die gerade besonders von Neurodermitis betroffen ist, und binde dann das Ganze mit einem trockenen Verband (aus dem Verbandskasten) ab. 

Am besten machst du das vor dem Schlafengehen, dann hat deine Haut die ganze Nacht über Zeit, die Creme und Feuchtigkeit aufzunehmen. 


In meinem YouTube Video zu dem Thema erkläre ich genauer, weshalb ich zu den feuchten Wickeln rate: 

Ein weiterer Tipp, wie du die Barrierefunktion der Haut aufbauen und stärken kannst, ist ein Ölbad, z. B. mit hochwertigem Sonnenblumenkernöl. Das hört sich vielleicht etwas aufwändig an, da das Öl schließlich einen Film auf der Keramik, dem Kunststoff der Badewanne, hinterlässt, doch vielleicht überzeugt dich die Wirkung dennoch, es einmal auszuprobieren. Durch das warme Wasser kann die Haut die Feuchtigkeit gut aufnehmen. Das Öl schließt sie dann direkt in die Haut ein. 


Nächster Tipp: Nutze antibakterielle Mittel, oder greife auf Alternativen wie probiotische Hautpflege zurück. 


Besonders Neurodermitis Patienten weisen eine zu hohe Anzahl des Bakteriums S. aureus auf. Es macht die Haut anfälliger für Infektionen. Auf dem Markt gibt es viele Produkte frei erhältlich oder verschreibungspflichtig, die antibakteriell wirken und Bakterien auf der Haut abtöten. Und das oft ziemlich radikal. 


Jedoch sind nicht alle Bakterien schlecht für die Haut. Im Gegenteil: Die Haut braucht Bakterien, um die Hautschutzbarriere in Balance zu halten. 

Statt also zu versuchen, alle Bakterien zu beseitigen, können wir uns alternativ auch auf die “guten” konzentrieren und diese unterstützen, damit sie sich vermehren und somit die “schlechten” vom Feld verdrängen. Mit probiotischer Hautpflege kannst du deine Hautflora positiv beeinflussen und der Haut helfen, sich selbst zu helfen. 

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Denn was passiert, wenn die guten Bakterien auf der Haut die Oberhand gewinnen? Sie entfalten ihre Superkräfte! 

  • Sie entwickeln feuchtigkeitsbindende Stoffe, die deine Haut gut durchfeuchten und so vor dem Austrocknen bewahren.
  • Sie produzieren Säuren, die den pH-Wert deiner Haut regulieren und aus dem basischen Bereich in einen eher sauren Bereich lotsen. 
  • Sie produzieren Vitamine, die deine Haut vor Oxidantien und Umwelteinflüssen schützen. 
  • Sie stärken die Hautschutzbarriere und machen deine Haut weniger anfällig für Reize von außen. 

Das alles kannst du mit der richtigen Pflege für deine Haut und gegen die Neurodermitis tun. Nun gibt es aber auch Faktoren, die unser Immunsystem angreifen und so ganzheitlich beeinflussen, sodass sie uns das Leben schwer machen können. Gemeint sind Allergien. Lasse bitte durch eine Ärztin/einen Arzt feststellen, ob du Allergien hast. 


Dabei ist auch wichtig zu wissen, dass dein Körper ganzheitlich gesund ist und du dich regelmäßig bewegst. Am besten an der frischen Luft. Denn Sport ist nicht nur gut für die Durchblutung deines Körpers und den Aufbau bzw. Erhalt deiner Muskulatur, Sport fördert auch den Abbau von Stress und setzt Glückshormone frei. 

So wie wohl jedes medizinische Problem ganzheitlich beleuchtet werden sollte, hilft es auch, sich die innere, mentale Gesundheit anzuschauen und gegebenenfalls Dinge im Leben zu verändern. 


Zu guter Letzt folgt ein Punkt, der sehr wichtig für mich ist und dir, wenn du mir auf Instagram oder Facebook (Link zu “get healthy with elena”) folgst, nicht ganz unbekannt sein wird: Die Ernährung. 

Zu diesem großen Thema kann ich dir aus eigener Erfahrung folgende Tipps mitgeben:

  • Versuche, zuckerhaltige Speisen und Snacks wegzulassen. 
  • Ebenso sehr süße oder sehr saure Früchte (Zitrusfrüchte).
  • Iss lieber komplexe statt einfache Kohlenhydrate (z.B. Süßkartoffeln statt Kartoffeln, Vollkornbrot statt Weißbrot, brauner Reis statt weißer Reis). 
  • Reduziere frittierte und gegrillte Speisen (lieber garen und kochen)

Mein ganzes Wissen rund um die Ernährung sowie leckere Rezeptvorschläge findest du ebenfalls in meinem Buch “Das 30 Tage reine Haut Programm”. 

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FAZIT:

Wie alle Hautprobleme ist auch Neurodermitis sehr komplex. Aus eigener Erfahrung weiß ich jedoch, dass es Mittel und Maßnahmen gibt, die du ergreifen kannst, um mit Neurodermitis umzugehen und sie schließlich zu heilen. 


Erste Hilfe-Maßnahmen, die richtige Pflege, eine gesunde Ernährung, Sport und eine Achtsamkeit deiner mentalen Gesundheit gegenüber werden auch dir hoffentlich wichtige Hilfestellungen sein, auf dem Weg zu einer gesunden Haut. 

Folge uns auf Instagram @hautliebe.de 

QUELLEN:

https://www.hartmann.info/de-de/wissen-und-news/e/7/warum-phwert-wichtig-ist#:~:text=Der%20optimale%20pH%2DWert%20unserer,und%20Talgdr%C3%BCsen%20gebildeten%20sogenannten%20S%C3%A4ureschutzmantel

► Influence of silk clothing therapy in patients with atopic dermatitis -https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/arti...

► Staphylococcus aureus and Atopic Dermatitis: A Complex and Evolving Relationship -https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29233…

► Effect of olive and sunflower seed oil on the adult skin barrier: implications for neonatal skin care - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22995032/